Diese Website verwendet Cookies.
Zum Hauptinhalt springen
Aktuelles aus Birkenwerder
Foto: Brigitte Rahim
Brücke auf der Fichtenalle richtung Briese.

Andrea Müller (eing. Thomas-David Lühmann)

Brücken Bauen!

Wer würde nicht von sich behaupten, er möchte gern Brücken bauen, neue Pfade beschreiten und positives für die Zukunft bewirken?

 

Zum Thema Brücke und Fichtenallee Richtung Briese.

So war es auch bei den Bauprojekten Radweg nach Briese und Autobahnbrücke. Die kleine Geschichte der Stolpersteine auf dem gut gemeinten Weg bis hierhin soll mit diesem kleinen Text skizziert werden.

 

Um dem Radverkehr und der Verkehrswende Vorschub zu leisten, den Ortsteil Briese besser anzuschließen, den Wochenendausflüglern etwas bieten zu können und unter Ausnutzung einer Förderung des Bundes beschlossen die Gemeindevertreter von Birkenwerder den Lückenschluss des Berlin-Koppenhagen Fernradweges entlang der Fichteallee umzusetzen.

 

Ein Planungsbüro wurde beauftragt und nach und nach weitere Details erarbeitet. Der Radweg verläuft auf der Fläche des Landesforstes der sich prinzipiell nicht gegen das Projekt verschlossen hat, jedoch für den Fall der Realisierung besonders hohe Traglasten zur Sicherstellung der Nutzbarkeit der Forsterschließungswege auf den Überfahrten forderte. Der LfB empfahl die Errichtung eines auf der bestehenden Straße mitgeführten Radwegs.

 

Mit den Planungsunterlagen kam die Erkenntnis das eine sehr breite Schneise als Baufeld durch den Wald geschlagen werden muss und auch vor den alten Eichen kurz vor dem Ortseingang nach Briese nicht Halt gemacht werden sollte. Hierdurch wurde die ökologische Kritik an dem Projekt lauter und durch Freidays for Future und Parents for Future durch mehrere Aktionen auf die Straße und in die Lokalnachrichten gebracht.

 

Zwischenzeitlich wurde die neue Autobahnbrücke, laut Einigung mit der Autobahngesellschaft nach Vorbild der alten Brücke, ohne Rad- und Fußweg erbaut und eröffnet. Die Bürger und Gemeindevertreter staunten nicht schlecht das ein heutzutage neu errichtete Straßenbauwerk ausschließlich für den motorisierten Verkehr ausgerichtet wird. Zudem vermitteln die nach heutigen Normen notwendigen Leitplanken ein zusätzliches Unsicherheitsgefühl für die Fußgänger dazwischen.

 

Spätestens jetzt war klar, dass der geplante Radweg und die Brücke noch einmal neu gedacht werden müssen. Die Fraktionen Die Linken, IOB-BiF, Die Grünen und der Briesetalverein haben versucht zusammen mit den Bürgereingaben und den Stellungnahmen der Klinik, der Waldschule, des AdFC und des NaBu ein tragfähiges Gesamtkonzept für alle Verkehrsteilnehmer, unter besonderer Berücksichtigung der vulnerablen Gruppen und im Sinne des Klimanotstandes zu erzielen. Hierzu wurden verschiedene Konzepte und Fragestellungen erstellt und der Verwaltung sowie den Gemeindevertretern der anderen Fraktionen vorgetragen.

 

Die Verwaltung wurde zusätzlich beauftragt die Umsetzung von temporären Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit auf der Brücke in der zuständigen Behörde in Oranienburg zu beantragen. Diese Maßnahmen sahen unter anderem Geschwindigkeitsreduzierungen und Warnpiktogramme auf der Fahrbahn vor. Diese Sofortmaßnahmen wurden in Oranienburg mit verweis auf die noch gültige Baustelleneinrichtung als unnötig beschieden und abgelehnt. Keine der vielen, fraktionsübergreifend eingebrachten Ideen der baulichen Einrichtung eines Fuß und Radweges auf der Brücke konnte bisher durch die Verwaltung zugesagt werden.

 

Für die Kritiker des Bauvorhabens Radweg nach Briese erweiterte sich nun die Fragestellung ob überhaupt von einem Lückenschluss des Fernradweges gesprochen werden kann, wenn dieser an der Brücke abrupt endet. Beim Überprüfen der Förderrichtlinien für den EU-Radwegebau trat dann die Erkenntnis zu Tage, dass nur ein Radweg, der nach StVO mit Verkehrszeichen 237 zur alleinigen Benutzung durch Radfahrer angeordnet ist, gefördert wird. Aber was ist mit den Fußgängern, den Müttern mit Kinderwagen, den Schulklassen oder den mobilitätseingeschränkten Personen? Die zuständige Genehmigungsbehörde in Oranienburg machte widersprüchliche Angaben ob ein solcher benutzungspflichtiger Radweg überhaupt angeordnet werden kann, ohne den Fußgängern eine ebenfalls geeignete uns sichere Verkehrsfläche zur Verfügung zu stellen. Damit ist die Frage der Förderfähigkeit und Baukosten, die Soziale und die ökonomische Frage weiterhin offen.

 

Wir hoffen auf eine Gesamtlösung der Verkehrsführung, eine gerechte Verteilung der Ressourcen auf alle Bürger und sprechen uns für eine möglichst ökologische und nachhaltige Variante aus!